Gegründet wurde die Brennerei 1823 durch James Findlater, Donald Mackintosh und Alexander Gordon. Der Name Mortlach wird unterschiedlich gedeutet, neben den Übersetzungen „großer grüner Hügel“ oder „schüsselförmiges Tal“ wird er manchmal als „Massaker an den Wildgänsen“ übersetzt, wobei mit „Wildgänsen“ das dänische Heer gemeint ist, welches vom schottischen König Malcolm II. im Jahr 1010 in der Gegend um Dufftown geschlagen wurde.
Ursprünglich firmierte die Brennerei unter dem Namen Dufftown Distillery und gehörte eine Zeit lang John und James Grant von Glen Grant, später dann George Cowie, bevor sie über die Distillers Company Ltd. ( und die United Distillers schließlich zu Diageo kam, in deren Besitz sie heute noch ist.
Das Wasser der zur Region Speyside gehörenden Brennerei stammt aus Quellen in den Conval Hills.
Für schottische Whiskys unüblich wird bei Mortlach ein Teil des Whiskys in einem Dreifach-Destillationsverfahren gebrannt, wie man es sonst eher aus Irland kennt.
Der 12 Jährige Mortlach „The Wee Witchie“, benannt nach der kleinsten Brennblase der Destille, stellt den Einstieg in die Mortlach Core Range, dar.
Der 12 Jährige Mortlach wird in Ex-Sherry, sowie Ex-Bourbonfässer gereift.
Wenn man diese äußerst schwere und massive Flasche in den Händen hält, fällt beim studieren des Labels sofort folgendes auf: „2.81 Distilled“ was soll das sein und wie soll das funktionieren?
In Schottland ist grundsätzlich eine zweifache Destillation gängig, in Irland zum Beispiel, kennt man es das dreifach destilliert wird, aber jetzt so eine krumme Zahl?!
Laut Mortlach wird der New Make Spirit durch 6 unterschiedlich geformte Brennblasen geleitet, durch aufwendig konstruierte Rohrbiegungen mehrmals abgetrennt und letztlich rechnerisch 2.81-fach destilliert.
Dieses Verfahren soll einen sehr kräftigen, intensiven New Make Spirit hervorbringen, den sogenannten …
„Beast of Dufftown“
Nosing:
Nach dem man dem Mortlach 12 etwas Zeit gegeben hat, steigen einem im ersten Moment süße fruchtige Noten entgegen. Die Früchte gehen für mich etwas in die tropische Richtung. Pfirsich, Maracuja, Limette, gepaart mit Vanille und Honig. Eichenschub mit Toffeesüße und etwas Kaffee. Nach dem ersten Schluck kippen die tropischen Früchte etwas in „dunklere“ Früchte über. Aber alles im allem noch recht saftig und süß.
Tasting:
Er startet mit einem kräftig würzigen Antritt, ein süßes öliges Mundgefühl schließt sich an. Eine schöne Kombination aus herber Eiche gepaart mit fruchtiger süße. Toffee, Tabak, herb-süßer Waldhonig, Süßholz. Wer kennt diese Holzpolitur mit Orangenduft? genau das hab ich stellenweise auf der Zunge 🙂 abgefahren… Ein richtiges „Beast“ ist er wirklich nicht, muss er aber auch nicht sein, er gefällt mir so wie er ist ganz gut.
Abgang:
Mittellanger Abgang, Würze liegt auf der Zunge, Süßholz belegt etwas länger den Rachenraum.
Fazit und Bewertung:
Vom Grundsatz ein toller Whisky der alle Kriterien eines guten 12-Jährigen erfüllt. Dennoch ist er trotz der tollen Flasche und dem einmaligen Destillationsverfahren preislich überdimensioniert.
Schön, dass ich diese Flasche im Regal stehen habe, erneut kaufen werde ich sie zu diesem Preis jedoch nicht…
Mein Beitrag gibt lediglich meine unabhängige Meinung und meinen Eindruck wieder.