Die Glenlossie Brennerei wurde 1876 von John Duff (einem ehemaligen Glendronach Manager) gegründet. John Duff führte die Brennerei bis zum Jahr 1896, dann übernahm H.Mackay die Führung, er war ebenfalls einer der Gründungsmitglieder.
1919 kaufte die Distillers Company Ltd Glenlossie. 1929 brannte die Glenlossie Destille und wurde dann 1930 an die Scottish Malt Distillers verkauft. 1971 wurde die Mannochmore Destillerie auf dem gleichen Gelände wie die Glenlossie Destille steht, errichtet. Heutzutage wird abwechselnd in den Brennhäusern gebrannt, jedoch werden die Fässer in den gleichen Lagerhäusern gelagert.
Heutzutage ist Diageo im Besitz der Brennerei, obwohl es so gut wie keine offiziellen Abfüllungen von der Destille gibt, ist sie sehr erfolgreich tätig und produziert hauptsächlich für die Blend Industrie. Hin und wieder gibt es unabhängige Abfüllungen wie zum Beispiel von Gordon & MacPhails, Signatory oder Douglas Laing.
Meine Meinung zum… The Refiners Glenlossie 20 Jahre Tokaj-Fass Finish
Wir sprechen hier über eine unabhängige Abfüllung die der Marco Mack von Feingeist in Mömbris kreiert hat. Es handelt sich um einen Glenlossie der 20 Jahre in einem Ex-Bourbon-Fass gereift wurde, dieser wurde dann von Marco in einem Tokaj-Fass (Ungarischer Süßwein) 3 Monate und 3 Tage gefinisht. Er kommt in Fassstärke von 51,3 % Vol. daher, auch wenn man diese niemals erwartet. Der Alkohol ist dermaßen gut eingebunden. Ein Whisky, wie er für jeden der es Süß mag, im Buche steht.
Nosing:
Multivitamin Bonbons in der Flasche…
Ich finde damit ist über diesen Whisky schon viel gesagt. Die Nase ist dermaßen fruchtig, süß und weich, dass man die Fassstärke niemals erwarten würde. Förmlich riecht er wie aufgelöste Multivitamin Bonbons mit etwas Eichenwürze und Honig. Die Früchte sind hellerer Natur und wahnsinnig saftig.
Tasting:
Sobald man den Glenlossie im Mund hat, spürt man die Sirupartige Konsistenz auf der Zunge, dessen Wahrnehmung durch die enorme Süße noch verstärkt wird. Den Alkohol spürt man nie. Saftige, helle Früchte die man schon von der Nase kennt, breiten sich im Mundraum aus und regen den Speichelfluss an. Nach dem Schlucken breitet sich, neben der immer präsenten Süße, eine leichte Eichenwürze auf der Zunge aus. Leichte Säure ist spürbar. Erinnert mich an einen spätsommerlichen Apfel der als letzter am Baum so viel saftige Süße in sich hat, dass man sich kaum etwas besseres vorstellen kann.
Abgang:
Der Abgang ist mittel lang, sehr weich und süß. Ein sehr angenehmer Ausklang der zu diesem Whisky passt.
Fazit und Bewertung:
Ich habe mittlerweile schon ein paar von Marcos Abfüllungen probiert, sein Mut zu neuen ungewöhnlichen Wegen zeichnen sich aus. Der Glenlossie aus dem Tokaj-Fass ist für mich eine sehr interessante, ungewöhnliche und überaus lohnende Abfüllung die jeden Cent wert ist.
Lieber Marco, bitte weiter so. Grandiose Flasche…
Mein Beitrag gibt lediglich meine unabhängige Meinung und meinen Eindruck wieder.